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1. Lehrstufe 2 - S. 210

1863 - Leipzig : Teubner
210 in Pau geb. K. Heinrich Iv. v. Navarra ri. Frankr. 1553, Bernadette K. v. Schwe- den 1764; 4) Corsika, 1768 franz. (Baron Th. v. Neuhof aus Westfalen König v. Corsika 1736), in Ajaccio Nap. I. 1769 geb.; 0) die Co Ionien 22379 Dl., 3600000 E.; in Asien tz. 46i; in Afrika §. 4«; in Amerika §. 495; in Australien §. 475. §. 393. A. Die Grunämacht. Ii. Das Land. 1) In ganz Frankreich 37421000 Einw., auf 1 Oîmeile 3742. Flan- dern ist am dichtesten bevölkert (11300), in den mittleren und südlichen Gegenden nur 2000 auf 1 Du Meile. Die 58 großen Städte nach der Einwohner- zahl. In den Städten nimmt die Zahl der Einw. bedeutend zu, auf dem Lande nicht, eher ab. Wieviel Einw. in Europa und in den Colonien zu- sammen? 2) Das Land war ursprünglich größtentheils von Celten (Galliern, daher Gallien) im Sw von Jberiern (Basken), im No von Germanen bewohnt. Früh entstanden phönizische und karthagische Colonien; 560 gründeten Pho- käer die griech. Colonie Masstlia; die Römer besetzten 122 v. Chr. die Provence (provincia Rom.) und Cäsar eroberte von 58 bis 52 v. Chr. das ganze Land, das bis 486 n. Chr. (Syagrius) römisch blieb und ganz romanisirt wurde. Seit 287 drangen Germanen ein (zuerst Franken und Alemannen, seit 411 Burgunder, 412 Westgotheu, feit 912 Normannen) und seit 450 Briten. Die Franken unterwarfen sich allmählich das ganze Land, das nun nach denselben Frankreich genannt wurde. Aus der Vermischung der Celten, Römer, Deut- schen u. a. sind die Franzosen (Franken) entstanden, deren Anzahl etwa 33 Will. beträgt. Außerdem etwa 800000 Italiener im So und auf Corsika; 2 Mill. Deutsche im No; 1300000 Celten (Bretons in der Bretagne); 10000 Zigeuner; 150000 Basken im Sw, an den Pyrenäen. — Die fran- zösische Sprache (im 8 ganz anders wie im N) und die italienische heißen romanische Sprachen wegen des Vorherrschens des Römischen; die deutsche, die celtische und baskische Sprache.- 3) Bis auf 80000 Juden und 2 Mill. Protestanten lauter Katholiken. Christliche Gemeinden gab es in Gallien schon im I. Jahrh.; das ganze Land war im 4. Jahrh, christlich. Westgothen und Burgunder waren bei ihrer Ein- wanderung bereits Christen; die Franken wurden es seit der Schlacht bei Zülpich 496. Lutheraner und Reformirte seit 1520. Blutige Kämpfe zwischen Katholiken und Hugenotten (Pariser Blnthochzeit 24. Aug. 1572) bis zum Edikt von Nantes 1598, Aufhebung dieses Edikts 1685 und schreckliche Ver- folgung der Hugenotten unter Ludwig Xiv. Réfugiés. Jetzt Religions- freiheit. §. 394. B. Stnatskuttur. Die physische Kultur wird von dem milden Klima und dem fruchtbaren Boden ungemein begünstigt. Unfruchtbare Gegenden sind die Landes, Sables und Marais in Gascogne und Guienne, in Flandern und Artois, in der Picardie u. a. Gegenden, die Sümpfe und Kieselfelder (Crau) in der Provence, die dürre Fläche der Champagne (Champ, pouilleuse), die höhern Gebirgs- gegenden der Alpen, Pyrenäen, Sevennen und Corsikas. Ackerbau, Obstbau und Viehzucht sind in den nördl. Provinzen, Wein- und Seidenbau in den

2. Lehrstufe 3 - S. 236

1867 - Leipzig : Teubner
236 Sw von Iberern bewohnt. Die Südküste wurde durch ihre Lage am Mittel- meer frühzeitig in das Bereich der antiken Kultur gezogen: phöniz. und kar- thag. Colonien, 560 gründeten Phokäer Massilia; die Römer setzten sich 122 v. Chr. in der Provence (Prov. romana) fest und romanisirten das ganze von Cäsar eroberte Gallien völlig (G. Narbonensis, Lugdunensis, Belgica und Aquitania). Seit 287 v. Chr. begann das Eindringen der Germanen; Fran- ken und Alemannen ließen sich im No nieder, die Burgunder 411 am Ober- rhein, die Westgothen 412 im 8, doch machte Chlodwig die (athanasian.) Franken zu Herrn des ganzen Landes, welchem sie ihren Namen gaben. Das in Austrasien (dem nordöstl. Theile) groß gewordne Geschlecht der Karolinger beraubte 752 die Merowinger des Throns und Karl d. Gr. vereinigte in sei- nem Reiche alle german. Stämme zw. Ebro und Elbe, Nordsee und Tiber. Allein der nationale Unterschied zwischen den sich mehr und mehr romanisi- renden westl. Germanen, unter denen sich noch 912 Normannen an der Nord- küste niederließen, und den deutsch gebliebenen östlichen führte nothwendig zu einer politischen Trennung (843 und 877). Von da an begann im Innern der Kampf zwischen der königlichen Macht (Haus der Capetinger) und der der Vasallen, der bis zum Ausgange des Mittelalters fortdauerte, er endigte mit dem Siege der ersteren (umgekehrt in Deutschland), mit der Behauptung der Reichseinheil und der Verdrängung der englischen Macht vom französ. Boden, welche durch die Gelangung französ. Vasallen auf den engl. Thron gefährlich geworden war. Während sich fortan im Innern die absolute Königsgewalt immer mehr ausbildete, machte sich zugleich das Streben des durch Einheit starken Volkes nach continentalen Eroberungen mit immer wachsender Macht und meist erfolgreich geltend. Ludwig Xi. benutzte den Untergang Karls des Kühnen um das Herzogth. Burgund zu erwerben; gewann die Picardie und die Provence; Heinrich Ii. entriß dem deutschen Reiche 1552 Metz, Toul, Verdun und Cambrai, Ludwig Xiii. und Xiv. Artois, den Elsaß (1648), Flandern, 1674 d. Franche Comte, 1681 Straßburg; unter Ludwig Xv. kam 1766 Lothringen, 1768 Corsika hinzu. Die große Revolution v. 1789 stürzte das Königthum, behauptete sich siegreich gegen die Angriffe der übrigen Cabinette, führte aber im Innern zur Errichtung der Militärdespotie Napoleons I., der sich zum Gebieter der ganzen Westhälfte des Continents machte und die Grenzen seines Reichs bis ans Adriat. Meer und die Ostsee (14000 tu M.) ausdehnte, nach dessen Sturz aber Frankreich auf seine alten Grenzen beschränkt wurde. Die zurückgekehrten Bourbonen wurden 1830, das Haus Orleans 1848 vertrieben, der zweiten Republik folgte schon 1852 das Zweite Kaiserthum Napoleons Iii., der sich 1860 vom Königr. Italien Savoyen und Nizza abtreten ließ. 8« 390. 8. Staatskultur. Die physische Kultur wird von dem milden Klima und dem fruchtbaren Boden ungemein begünstigt. Unfruchtbare Gegenden sind die Landes, Sables und Marais in Gascogne und Guienne, Flandern, Artois und der Picardie, die Sümpfe (d. Camargue) und Kieselfelder (Grau, Hercules) in der Pro- vence, die dürre Champagne pouilleuse und die höhern Gebirgsgegenden. Der Ackerbau steht hinter dem deutschen und englischen zurück (Hanf- und

3. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 199

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
199 Italiens geschichtliche Bedeutung. colonie zu einem ungeheuren Reiche vergrößert. In Euro- pa, Asien, und Africa gehorchten ihm alle Küsten- länder des Mittelmeeres. Von den Cataracten des Nil bis zum Clyde, vom Atlas bis zum Euphrat reichte die Herrschaft der tapfern und beharrlichen, oft aber auch harten und grausamen Römer. Unter den Nachfolgern des August, den Kaisern, ging es damit wieder zu Ende. Neue Völ- ker, meist deutschen Stammes, traten auf und besonders in den Völkerzügen um 400 n. Chr., welche man die Völ- kerwanderung zu nennen pflegt, wurde eine Provinz nach der andern vom römischen Reiche, das sich 395 in das westliche und das östliche getheilt hatte, abgerissen. Das westliche Kaiserthum ging 476 ganz zu Ende; überhaupt kamen für Italien böse Zeiten. Die Ostgothen (Theo- dorich), das oströmische Reich (Belisar und Nar- ses), die Longobarden,. die Araber stritten sich in der schönen Halbinsel um die Herrschaft. Carl dem Gr. ge- horchte um 800 Italiens größter Theil; er nahm deshalb den Titel eines römischen Kaisers an. Dieser Titel und die Oberherrschaft über Italien ging seit Otto d. Gr. 962 an die Könige der Deutschen über. Besonders die großen italienischen Städte im Norden wollten sich aber nur ungern der deutschen Herrschaft fügen, und die feind- liche Partei der Welfen war meist starker als die kaiserliche oder Gibellinisch e. Wirklich war um 1500 der Einfluß der Deutschen sehr vermindert, denn schon Rudolph von Habsburg hatte gemeint, das Land der Wälschen (Wälsch- land, so heißt im Deutschen I. eigentlich) sei für die Deut- schen eine Löwenhöhle, im welche viele Tritte hinein , aber wenige heraus führten; aber nun wollten sich auch Spa- nier und Franzosen zu Herren in Italien machen; alle drei Völker stritten sich darum. Auch jetzt noch haben aus- wärtige Mächte in I. Besitzungen, und die meisten noch im Lande herrschenden Fürftengeschlechter sind ausländischen Ur- sprungs. Wo bleibt bei solchen Umständen — so könntet ihr fragen — die zweite Weltherrschaft Roms? Ihr wißt, daß unter dem genannten August Jesus Chri- stus, der Heiland her Welt, geboren, unterdessen Nachfolger Tiberius gekreuzigt wurde. Bald vermehrte sich, trotz aller Verfolgungen, die Zahl derer, die an ihn glaubten. In vie- len römischen Städten gab es Christengemeinden; an ihrer

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 258

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
258 Drittes Buch. geahmte Form seiner Kleidung. Feinheit, Artigkeit, wohl- thuende Gewandtheit, das Alles ist bei diesem Volke zu fin- den; dabei ein lebhafter Sinn für Ehre und Ruhm. Sie sind nicht bloß als gelenkige Tanzmeister oder fade Mode- herrchen (petits maitres) aufgetreten, sondern haben sich un- zählige Mal als die tapfersten Soldaten bewährt. Fast in allen Wissenschaften haben sie tüchtige Männer; aber die Bildung des Volkes ist weit weniger Gemeingut, z. B. kann fast die Halste weder schreiben noch lesen, wenigstens im S. nicht, wie denn der Unterschied von N. und S. in vielen Beziehungen in F. bedeutsam ist. Zu den Schattenseiten französischen Characters gehört ein gränzenloser Leichtsinn, dem Ueberrnuth und Grausamkeit nicht fern liegen, sehr verschie- den von dem Ernste und der Ruhe der Deutschen. Zu vie- lem hier Gesagten bietet die Geschichte den Beleg. Zu Römerzeiten hieß das Land Gallia und zwar transalpina. Wo lag cisalpina? Cäsar, der es um 60 zur Provinz machte, hat seine Kriege und die Sitten der Gallier selbst beschrieben. In der Völkerwanderung setzte sich das deutsche Volk-dcr Franken unter Chlodwig hier fest. Die späteren Frankenkönige erweiterten ihr Reich in glücklicher Eroberung, und Carl der Große 763 — 814 besaß auch Deutschland bis zur Elbe und Eider, im O. bis zur Raab, Spanien bis zum Ebro, das Meiste von Italien. So ward er nicht mit Unrecht 800 in Rom zu Weihnacht von dem Papste als neuer weströmischer Kaiser begrüßt. Nach seiner Zeit kam bald der Verfall. Seine 3 Enkel theil- len 843 zu Verdun das große Reich. Der älteste, Lothar, bekam die Kaiserwürde, Italien und den ganzen Strich zwi- schen Rhein auf der einen, Rhone und Maas auf der an- deren Seite. Man nannte dies von den Alpen bis zur Nord- see reichende Land nach ihm Lotharingen. Der andere Sohn, Ludwig, erhielt das eigentliche Deutschland östlich vom Rhein; der dritte, Carl der Kahle, das eigentliche Frankreich im W von Maas und Rhone. Jetzt ist also erst von einem französischen Reiche die Rebe, das im Anfänge ziemlich unmächtig war. Der Stamm des großen Carl starb in F. 987 aus; es folgte die Linie der Cape- tinger bis 13?8, wo Per Seiten;weig Valois für sie cinlrat. Die französischen Könige hatten sicb nicht bloß ver- geblich der lotharingischen Erbschaft zu bemächtigen gesucht,

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 347

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Das deutsche Volk. 347 die Selten verdrängt, und zwischen Weichsel und Rhein wohnten die Deutschen, von einem Stammhelden Teut genannt; Germanen bedeutet Bergbewohner oder Kriegs- männer. Woher sie gekommen? Mancherlei Spuren leiten auf Asien und Verwandschaft mit kaukasischen Stämmen und den Persern. (Die deutsche und persische Sprache bieten in grammatischer und lericalischer Beziehung viele Vergleichungs- punkte.) Die D., in viele Stämme zerspalten, theilten das Land in Gaue und wohnten zerstreut in Gehöften; nur Jagd und Krieg war dem freien Manne anständig, Acker- bau der Knechte Sache. Nur für den Krieg wählten sie einen Herzog, der vor dem Heere zog. Ihr tempelloser Gottesdienst war im Wesentlichen dem scandinavischen gleich (S. 286.). Eine eigenthümliche Wanderlust, zuweilen auch schrek- kende Naturereignisse, führten zu verschiedenen Zeiten deut- sche Stamme auch in die Gränzen der Römerprovinzen (Cimbern und Teutonen. Cäsar und Ariovist). Lange Zeit war es den Römern schrecklich, dem hünenhaften deutschen Krieger mit seinen großen blauen Augen, seinem röthlich- blonden Haare, der mit Schlachtgeheul auf ihn losstürzte, Stand zu halten. Auf dem Höhepuncte seiner Macht ist es dem Römerreiche gelungen, das Land südlich von der Donau zu besetzen (Provinzen Vindelicien, Rhätien und No- ricum), auch einen Landstrich von Regensburg bis zur Lahn- mündung durch einen Pfahlgraben von dem übrigen Ger- manien abzuschneiden; aber das Land östlich vom untern Rhein und weiter konnten sie nie dauernd überwältigen (Varus und Hermann S. 334.). Nur vorübergehende Er- oberungszüge wurden dahin unternommen; bis zur Elbe und bis zur Havel-Mündung sind die Römer vorgedrungen. Bald kehrte sich das Verhältniß so um, daß die D. als die gefährlichsten Feinde des sinkenden Reiches auftraten, namentlich seitdem sie sich in Völkervereinen zusammenhiel- ten. Solche waren die Gothen, die Sachsen, die Fran- ken am Niederrhein, die Allemannen am Oberrhein. Er- zähle nach S. 199. 258., wie unter den Stürmen der Völ- kerwanderung das Römerreich im W. unterging, und führe die von Deutschen auf seinen Trümmern gegründeten Reiche auf. Bei so großer Ausbreitung nach Außen hatten die D. einen Theil der Heimath, das Land östlich der Elbe, ver-

6. Die Geschichte der Deutschen - S. 15

1824 - Herborn : Krieger
15 er das Fremde dem Heimischen oft ohne Grund vorzichr und sich selbst zu wenig achtet. Wollte man den Tcutschen überhaupt kurz charakrerisi- ren; so würde man sagen müssen: er sei freier Denker, odwol nicht Freiden-er, besitze mehr Wissen als Witz, neige sich mehr zur Kunde als zur Kunst und sei als Burger rührig, aber nicht aufrührisch. §. 6. Eintheilung der Geschichte der Tcutschen. In der Geschichte der Tentschen sehen wie zu drei verschiedenen Zeiten einen ganz anderen Geist das öffentliche Leben bewegen, wodurch sich dieselbe vor unfern Augen in drei Haupt- perioden unterscheidet, in die Urgeschichte, die Geschichte des Mittelalters und die der neuern Zeit. I. Urgeschichte, von den ältesten Zeiten bis zur Gründung der grosien fränkischen Mo- narchie und zur Einführung der christlichen Re- ligion, — bis ttoo. n Chr. Wir finden hier die Teutschen auf dem Punkte, sich von der Herrschaft der Nakurmächte zu befreien und zu höherer Geistigkeit und Bildung überzugehen; erst eine Stierreligion, dann die Vergötterung ausgezeichneter Menschen, und Einmischung asm- tischen Cultus. Die Urinnwohner von Nord- teurschland werden durch die Sachsen, die von Südtcutschland später durch die S neveu unterworfen. Die Kimbern und Teutonen wan- dern aus. Reibungen suevischer und sächsischer Volkschaften. Der Kampf mit den. Römern und die Völkerwanderung, in der sich die unter- drückten Urinnwohner erheben und das Volk der

7. Die Geschichte der Deutschen - S. 16

1824 - Herborn : Krieger
16 Franken bilden, welches mit immer wachsen- der Macht zuletzt Teutschland, Gallien und Italien zu einem Reiche vereinigt, seine politi- schen Einrichtungen und das Chrtstenthum (das römische) geltend macht. Die Urgeschichte der Teutschen laßt sich wie- der in drei Zeitabschnitte eintheilen: 3) in die Geschichte vor dem großen Frei- heitskampf mit den Römern, wo uns fast dlos einzele Lharsachen über Ein- und Auswande- rungen bekannt sind — bis zum Jahr 12. v. Ch.; b) in die Geschichte dieses Freiheitskam- pfes selbst bis zur Völkerwanderung ums Jahr 400. u. Ch.; c) in die Geschichte der Völkerwanderung und der aus ihr hervvrgehenden veränderten Ge- staltung des teurschen Staaten - und Völkersy- stems von 400 — L00. Ii. Das Mittelalter von 800 — 1560. Eine wilde, wirre^ wunderliche Zeit. Im Ge- biet der Wissenschaft finstre Nacht, ein herrsch- süchtiges Prtesterthum hält die Geister in Ban- den und entzweit beständig die Völker mit ihren Fürsten. Die Glaubenssätze der römischen Re- ligion, und Erinnerungen aus dem Heidcnrhunr geben dem öffentlichen Geiste des Volkes einen bunten, abenteuerlichen Anstrich. Auch der Adel kommt von seiner Besttmmnug^ab und ver- bringt seine Zeit mir Raub und Fernen, mit Erbauung und Zerbrechung von Burgen. Mit den Krcuzzügen erreichte die Zeit ihren Gip- felpunkt.

8. Die Geschichte der Deutschen - S. 24

1824 - Herborn : Krieger
L4 die Züge des Slgovefus und Bellovesus. Als Tarquintuspriscus in Nom regierte (î 579 v. Ci) ,), also erzählt Liv t us, hakten die B i rur t g er die Oberherrschaft über die Kel- ten, weiche den dritten Thetl Galliens bewohn- ten, Ambigarus war ihr König, Dieser sandre seine Schwcstersöhne, den Stgovesus und Bellovesus, aus, jenen den hercynischen Wald zu besetzen, diesen aber, dem Btrurigcr, Arverner, Sennonen, Aeduer, Ambarren, Carnu- ter und Aulerken folgten, Italien zu erobern. Bellovesus drang bei den Taurtnen über die Alpen, schlug die Tu Scier bei dem Fluß Ticinus (Tesstuo) und gründete im Gebiet der Insubrer, die er hier, wie in Gallien fand, die Stadt Mailand (Mediolanmn, Mitteland). Bald darauf folgte mit Bewilligung des Bello- vesus ein anderer Haufe Cennomann en un- ter Anführung Eltrovich's, und ließ sich in der Gegend des »etztgen Verona und Brtxen nieder. Nach ihm kamen Salluvier, dann Dojer und Lingo neu, zuletzt erschienen die Gennonen, welche Clusium belagerten und selbst Nom einnahmen (im I. 391 v. Ch.). Die Völker, welche mit dem Sigovefus zogen, werden uns nicht genannt; wir finden nur später, daß die Boj er das jetzige Patern ober der Donau, und Böhmen (Bojenheim Tac. Germ. 28.), die H e l v e t i e r aber die mehr südwestlichen Gegenden bewohnten. Dies war der Zustand Teutschlands, als die Einwanderung der Eueven und Sachsen erfolgte. Durch sie wurden die Boj er unter- jocht, so daß der Name des Volkes vierhundert Jahre lang verschwand, die alten Jnnwoher (die Ingaevohe§) aber auf der Nordselte des hercynl-

9. Die Geschichte der Deutschen - S. 25

1824 - Herborn : Krieger
25 scheu Waldes so eng znsammengedrängt, daß es ihnen an Unterhalt fehlen mußte. §. 3. Die Kimbern und Teutonen. Es war ums Jahr 113 v. Ch., als man in Rom zuerst den Namen der Kimbern und Teutonen vernahm, die aus Schleswig und den anliegenden Küsten der Nordsee ausgezogen wa- ren, und die römischen Provinzen zwischen den Alpen und der Donau verheerten. Der Consul Paptrius Carbo, der die Waffen gegen sie kehrte, wurde von ihnen bet No re ja (in heu- rigen Krain) hart geschlagen. Von dorr wand- ten sie sich nach Helvetien, wo sich ihnen die Tiguriner anschiossen, und dann nach Gallien. Rasch nach einander wurden nun S i! anus (im 1.109), Cassius am Genfer See (107), und Aurelius Scaurus mit den Legionen, die sie zur Verrheidtgung Galliens führten, geschla- gen. Einem verwüstenden Strome gleich, walz- ten sich ihre Haufen durch Gallien, wandten sich aber nach einem vergeblichen Angriff auf Spa- nien wieder rückwärts, warfen die Heere des Cäpto und Manlius am Rhodanus (im I. 105) darnieder, und drohten in Italien ein- zubrechen. Eben war die Nachricht von der Gefangen- nehmung des verschmitzten Königs Iugurtha von Numtdien in Rom angekommen, da erschollen die Gerüchte von dem Ungewitter, das an Ita- liens Gränzen schwebte. 300,000 streitbare Män- ner mit Weib und Kind, so hieß es, zögen heran, Land fordernd. Ungeheures Schrecken kam über Rom, um das es geschehen war, wie «in römischer Geschichtner selbst versichert, wenn

10. Die Geschichte der Deutschen - S. 26

1824 - Herborn : Krieger
26 es nicht «inen Mann seltener Art gehabt hätte. Dieser- war Casus Marius, der Sohn dun, kler Eirern aus Arpinum, ein rauher, roher, fürchterlicher Mensch, der Zögling des Krieges, auf den er sich meisterhaft verstand. Zum vier, ten Male war er in diesem Schreckensjahr Con, ful, sein Amrsgehülfe v'uk. Caculus. Die Feinde harten sich gerhetlt; die Kimbern und Tectosager von Toulouse waren über den Rhein und die Donau gegangen, um durch Rha, ficu in Italien einzudringen, die Teutonen und Ambronen aber hatten den geraden Weg durch die römische Provinz in Gallien (die Provence) eingeschlagen. Gegen jene blieb Catulus zur Beobachtung, gegen diese zog Marius selber. Wo der Rhone mündet, lagerte sich Martus ans Meer, und hart an sein verschanztes i^ager legten sich die Schaaren der Ambronen und Ten, tonen, und forderten ihn zur Schlacht heraus. Marius aber ächzte nicht darauf, sondern hielt seine Soidaten im Lager, um sie erst au den Anblick der riesenhaften Feinde zu gewöhnen, und ihnen die Rüstung und Taktik derselben be, kannr zu machen. Nach einem vergeblichen Sturm auf das römische Lager brachen endlich die Tcut, scheu auf, um über die Alpen nach Italien zu gehen. Sechs Tage laug zogen sie ununrerbro, chen au dem Lager vorüber, und fragten spot, teud die Römer, ob sie etwas an ihre Weiber zu bestellen hattenz sie würden bald bet ihnen sein? — Marius folgte ihnen langsam bis nach Aqua Sextiä (Aix) nach. Hier waren sie den Alpen, den Pforten Italiens, nahe, wcß, halb Marius die Schlacht zu wagen beschloß, und zu dem Ende eine feste Lagerstakte bezog, der es aber an Wasser fehlte, wodurch er, wie man behauptet, seine Krieger aufreizen wollte.
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